Echte Präsenzerkennung mit Home Assistant

Damit dein Smarthome auch den Namen Smarthome verdient, muss es für die perfekten Automatisierungen auch Präsenzerkennungen beherrschen. Home Assistant soll also wissen, ob sich eine oder mehrere Personen in einem Bereich oder Raum befinden und in Abhängigkeit hiervon mit Automatisierungen Licht, Musik oder Steckdosen passend, automatisch schalten. Mit klassischen Bewegungsmeldern kann man hier schon relativ viel erreichen (bspw. mit Timern), aber es gibt immer wieder Szenarien, in denen der normale (ZigBee) Bewegungsmelder nicht genügt.

Vor einigen Wochen hatte ich bereits einen ZigBee Präsenzmelder von SONOFF vorgestellt und versprochen, dass ich über meine Erfahrungen hiermit berichten werde. Mit diesem Beitrag komme ich diesem Versprechen nach und liefere auch direkt ein Code-Beispiel aus meinem produktiven Smarthome.

Bevor ich nun zu meinem konkreten Beispiel aus meiner Home Assistant Installation komme möchte ich noch einmal auf einige Unterschiede zwischen Präsenzmeldern und Bewegungsmeldern hinweisen:

Unterschied Bewegungsmelder und Präsenzmelder

Wie die Namen schon sagen, meldet der Bewegungsmelder „Bewegung“ während der Präsenzmelder die Präsenz von Personen meldet. Der Präsenzmelder fungiert hierbei zunächst wie ein Bewegungsmelder (da es vor einer Präsenzmeldung eigentlich immer zunächst eine Bewegungsmeldung gibt) und erkennt dann aber, ob bei minimaler Bewegung noch eine Präsenz erkannt wird. Solange dies der Fall ist, ist der Status des Präsenzmelders „Präsenz erkannt“.

Bewegungsmelder funktionieren in der Regel mit sogenannten PIR-Sensoren, die Temperaturunterschiede und somit Bewegung erkennen. Der Vorteil ist, dass diese Art von Sensor relativ energiesparsam betrieben werden kann. Entsprechend sind die üblichen ZigBee-Bewegungsmelder auch Batterie betrieben, was die Installation sehr einfach macht, da keine Kabel verlegt werden müssen.

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Präsenzmelder funktionieren in der Regel hingegen mit Mikrowellentechnik, was die Messung genauer macht, jedoch auch einen höheren Energiebedarf bedeutet. Aus diesem Grund gibt es keine mir bekannten ZigBee-Präsenzmelder, die mit Batterie betrieben werden. Kabelgebundene Beispiele sind der von mir eingangs genannte von SONOFF, sowie natürlich auch von Aqara folgendes Modell:

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Der Preisunterschied zu dem klassischen PIR-Bewegungsmelder zeigt bereits, dass anscheinend teurere Technik verbaut ist.

Installation des Präsenzmelders

Wie gut nachher deine Automatisierung mit Home Assistant funktioniert, hängt maßgeblich davon ab, wie „gut“ du den Präsenzmelder installieren kannst.

Bei uns bedeutete das konkret: Wo lässt sich der Präsenzmelder sinnvoll befestigen (am einfachsten mit dem mitgelieferten Magnetfuß in unserem Fall) und wie einfach kann man den Präsenzmelder dort mit Dauerstrom versorgen?

In unserem Wohnzimmer bedeutete dies, dass der Präsenzmelder eigentlich für den vorgesehen Zweck keinen guten/akzeptablen Platz findet und ich ihn deswegen dort nicht dauerhaft einsetzen werde. Gemäß Angaben von SONOFF, erfasst der Präsenzmelder bis zu einer Entfernung von 4 Metern. Bei meinen Tests kann ich diese Angabe bestätigen.

Einer der SONOFF-Präsenzmelder ist seit einigen Wochen nun bei mir im Homeoffice-Büro installiert und erfasst bislang sehr zuverlässig, ob ich mich im Büro befinde, oder nicht.

ZigBee Präsenzmelder von SONOFF

Automatisierung mit Präsenzmelder in Home Assistant

Natürlich kommt es auf den konkreten Anwendungsfall an, wie eine Automatisierung mit einem Präsenzmelder in Home Assistant aussehen muss.

In meinem Fall ist das Szenario und gewünschte Ergebnis wie folgt: Wenn ich erstmalig ins Büro komme, schalte ich eine Stehlampe sowie eine Funksteckdose an. Ich möchte nun, dass beides ausgeschaltet wird, sobald ich mich nicht mehr im Büro befindet, jedoch nur, wenn das letzte Schalten des jeweiligen Gerätes weniger als 20 Minuten her ist.

Der Zeitraum ist relativ willkürlich gewählt und vermutlich werde ich diesen anhand von Erfahrungswerten in der Zukunft noch anpassen.

Ich habe aktuell folgende zwei Automatisierungen:

Geräte ausschalten, wenn keine Präsenz mehr gegeben ist:

alias: Präsenzerkennung Büro Aus
description: ""
trigger:
  - platform: state
    entity_id:
      - binary_sensor.prasenz_buro_occupancy
    to: "off"
condition: []
action:
  - service: light.turn_off
    target:
      entity_id: light.h6076_2a78
    data: {}
  - service: switch.turn_off
    target:
      entity_id: switch.shellyplusplugs_fcb4670caee0_switch_0
    data: {}
mode: single

Geräte einschalten, wenn wieder eine Präsenz erkannt wird und die Geräte vor weniger als 20 Minuten zuletzt geschaltet wurden:

alias: Präsenzerkennung Büro An
description: ""
trigger:
  - platform: state
    entity_id:
      - binary_sensor.prasenz_buro_occupancy
    to: "on"
condition: []
action:
  - if:
      - condition: template
        value_template: >-
          {{ (as_timestamp(now()) -
          as_timestamp(states.light.h6076_2a78.last_changed)) < 1200 }}
    then:
      - service: light.turn_on
        target:
          entity_id: light.h6076_2a78
        data: {}
  - if:
      - condition: template
        value_template: >-
          {{ (as_timestamp(now()) -
          as_timestamp(states.switch.shellyplusplugs_fcb4670caee0_switch_0.last_changed))
          < 1200 }}
    then:
      - service: switch.turn_on
        target:
          entity_id: switch.shellyplusplugs_fcb4670caee0_switch_0
        data: {}
mode: single

Mit diesen beiden Automatisierungen steuere ich hier seit einigen Wochen ziemlich zufriedenstellend beliebige Geräte in meinem Homeoffice anhand meiner Anwesenheit.

In meinem konkreten Fall hilft die If-Abfrage nach dem last_change um unnötiges Einschalten zu vermeiden. Komme ich nur kurz ins Büro, um etwas zu holen, benötige ich bspw. kein zusätzliches Licht.

Durch den notwendigen Dauerstrom, ist es mit Präsenzmeldern deutlich komplexer diese passend zu platzieren. Für eine verlässliche Meldequalität muss die Reichweite berücksichtigt werden und es bedarf auch dieser Stelle auch noch eine Steckdose. Hat man aber einen passenden Platz gefunden, kann ich einen solchen Präsenzmelder absolut empfehlen.

Auch, da der Präsenzmelder dank Dauerstrom als Router deines ZigBee-Netzwerkes fungiert!

In diesem Beitrag erwähnte Proudukte:

Dieser Beitrag ist Teil einer Beitrags-Serie rund um Home Assistant.

1 Gedanke zu „Echte Präsenzerkennung mit Home Assistant“

  1. Du hast immer perfektes Timing! Fing gerade an, immer mehr genervt zu sein von mittelmäßig gut funktionierenden Bewegungsmeldern. Die Mail über diesen Beitrag kam wie ein Zeichen von oben 🙂

    Ein kleiner Erfahrungsbericht meinerseits:

    Hab mir jetzt gleich nen ganzen Schwung von den Sonoff bestellt (via Kauf-Widget hier auf der Seite, hoffe das wurde auch von Amazon registriert :p). Und heilige S-, sind die gut. Bisher keine false negatives oder positives, perfekte Erkennung von Personen.

    In meiner Wohnung sind sie eher *zu* perfekt. Man wird ja selbst dann erkannt, wenn man dahinter ist. Problematisch, da meine Wohnung wenig Wände hat (offenes Fachwerk). Da muss man die Anbringung schon sehr genau planen, wenn man nicht will, dass man in Raum A ist und in Raum B der Sensor aktiv wird. Wäre auch kein Problem – wenn die nicht verkabelt wären. Gute Position *und* Steckdosennähe wird doch eher schwierig. Kabel sind hässlich, Kabelkanal aber auch nicht das gelbe vom Ei..

    Ich hoffe daher einfach mal, dass hier irgendwann die Sensitivität einstellbar ist. Von Haus aus, also in eWelink, soll das von dem was ich gelesen hab gehen, da sollte das in HASS ja wohl auch früher oder später machbar sein. Ich kaufe lieber ein paar Sensoren mehr und kann dann besser eingrenzen, aber dafür müssen die Dinger erstmal weniger als bis in den nächsten und übernächsten Raum erkennen.

    Jedenfalls, Danke für den Beitrag! Das scheinen genau die Geräte zu sein, die mir lang genug gefehlt haben.

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