Ja, bald ist es wieder soweit: Im Radio soll schon „Last Christmas…“ zuhören gewesen sein, also müssen wir Smarthome-Fans und natürlich ernsthafte Gedanken darum machen, wie wir dieses Jahr unsere Weihnachtsbeleuchtung smart machen – also mit Home Assistant steuern können. 😉 Ich berichte in diesem Beitrag von meinen bereits umgesetzten Lösungen und versuche euch hiermit auch für euch passende Ansätze zu zeigen. Aber natürlich freue ich mich über jede weitere Anregung, die ihr in den Kommentaren da lasst! 😉
Inhaltsverzeichnis
Smarte Tannenbaumbeleuchtung: Der Klassiker mit smarter Steckdose
Der Klassiker ist natürlich wieder einmal das Nutzen einer smarten Steckdose! Hierfür bedarf es nichts weiter, außer eben einer solchen smarten Steckdose bzw. einem Zwischenstecker, welcher über Home Assistant gesteuert werden kann. Ein solches Setup ermöglicht dir das Ein- und Ausschalten, ohne hinter den Tannenbaum kriechen zu müssen: Per Funksignal schaltest du die an sich „dumme“ Lichterkette einfach ein und aus.
Du magst Home Assistant? Dann abonniere kostenlos meine Beiträge mit Tipps, Tricks und Anleitungen rund um Home Assistant:
Follow Home Assistant
Garantiert kein Spam, keine Werbung und immer mit Abmelde-Link, solltest du es dir anders überlegen!
Der Vorteil ist, dass sich dein Invest absolut im Rahmen hält. Im Idealfall hast du noch eine solche Lichterkette vorrätig. Falls nicht, ist die Anschaffung absolut überschaubar, da deine bisherige Lichterkette einfach smart gemacht wird und weiterhin zum Einsatz kommt.
Ich persönlich empfehle für einen solchen (temporären) Verwendungszweck das Nutzen von WLAN-Steckdosen, da diese, anders als bei ZigBee oder Z-Wave keine unmittelbaren Auswirkungen auf dein bestehendes jeweiliges Funk-Netzwerk haben werden. Da ZigBee- und Z-Wave-Steckdosen als „Verstärker“ dienen, ändern diese die Topologie dieses Netzwerkes, bewirken also Änderungen an diesem. Und da der Tannenbaum in der Regel nur wenige Wochen steht, versuche ich so etwas zu vermeiden.
Warum? Wenn der Tannenbaum und damit auch die smarte Steckdose wieder wegkommt, wird deinem ZigBee- oder Z-Wave-Netzwerk eben diese Steckdose als „Verstärker“ auf einmal fehlen. Das Netzwerk sollte sich in der Regel schnell selbst heilen, aber es kann halt auch zu Problemen führen.
Aus diesem Grund empfehle ich für einen solchen Einsatz eine klassische WLAN-Steckdose, und hier am liebsten die von Shelly:
- Anwendung: Smarter und leistungsfähiger WLAN-Schalter als...
- Installation: Setze den Plug S in eine Steckdose und stecke ein...
Zum Absichern solcher Shelly-Aktoren in deinem lokalen Netzwerk, hatte ich vor einiger Zeit bereits einen Beitrag geschrieben.
Mit der smarten Steckdose kannst du dann für dich passende Automatisierungen erstellen und hierbei die Uhrzeit oder gar den Sonnenstand nutzen.
Smarte Lichterketten und Home Assistant
Wer es etwas dekadenter oder extravaganter mag und ohnehin Bedarf an einer neuer Lichterkette für den Tannenbaum hat, der kann natürlich gleich eine smarte Lichterkette kaufen. Je nach Hersteller kann man diese dann nicht nur Ein- und Ausschalten, sondern auch die Farbe ändern oder gar Animationen nutzen.
Klar, die meisten verlangen dann wieder eine App auf dem Handy und die Anbindung an das Internet und eine Cloud (von beidem bin ich absolut kein Freund). Aber man kann hier ja ein wenig rumtricksen, um den Komfort eines solchen Leuchtmittels nutzen zu können, ohne dieses dauerhaft mit dem Internet verbunden zu haben.
Was meine ich konkret? Sofern das smarte Leuchtmittel auch über eine lokale API gesteuert werden kann (also so, dass nicht der Umweg über die Cloud gegangen werden muss, nur um die Lampe Einzuschalten bspw.), kann man wie folgt vorgehen: Leuchtmittel in Betrieb nehmen und mit Home Assistant verbinden (unterschiedlich je Hersteller). Dann für dieses Leuchtmittel den Internetzugriff aus dem eigenen Netzwerk sperren und die App vom Handy verbannen. Nun kann die Lampe über die lokale API von Home Assistant gesteuert werden, ohne, dass sie mit dem Internet verbunden ist (und dorthin Daten senden kann) und ohne das man die dazugehörige App auf dem Handy benötigt.
Achtet also beim Kauf einer smarten Lichterkette darauf, dass andere Nutzer bestätigen, dass es eine lokale API gibt (in der Regel werben die Hersteller hiermit auch bspw. informieren entsprechend (Govee bspw. hier für deren LAN API)).
Hier ein Beispiel für eine smarte Lichterkette, die lokal betrieben werden kann (gem. Home Assistant Entwicklern):
- Erstellen Sie die ultimative Beleuchtungsdekoration mit intelligenten,...
- Genießen Sie die sekundenschnelle Einrichtung über Bluetooth und...
Der Vorteil von dieser Lösung: Es handelt sich um eine explizit für diesen Einsatz entwickelte Lichterkette, was dir bei korrekter Installation (also am Baum) entsprechend schöne Effekte bieten kann. Darüber hinaus gibt es für Home Assistant eine Integration, so dass die Steuerung und Automatisierung mit Home Assistant denkbar einfach ist.
Ebenso gefällt mir sehr gut, dass die Integration mittels Local Polling betrieben wird, also keine Cloud-Anbindung nötig zu sein scheint!
Smarte Weihnachtsbeleuchtung mit WLED im Halbeigenbau
Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit den Tannenbaum mit ein klein wenig DIY-Einsatz selbst smart zu machen! Viel braucht es dafür gar nicht, da man beispielsweise mit einem WLED-Controller, einem Netzteil und einer passenden LED-Kette (5V, 12V oder 24V) schon alles hat, um den Tannenbaum mit schönen Farbwechseln oder Animationen auf das nächste Level zu heben – und das natürlich von Home Assistant aus gesteuert!
Im Dezember 2022 hatte ich schon einmal über einen, meiner Meinung nach, sehr guten WLED-Controller geschrieben, welchen man bspw. mit folgendem Netzteil und LED-Strip sehr einfach betreiben kann:
- 10m, 100 LEDs, WS2812B RGB IC. Im Gegensatz zu gewöhnlichen...
- Kann ausgeschnitten werden. Diese 10 Meter lange Lichterkette ist von...
- [5V 2A Universal-Netzteil] Adapter AC-Eingang: 100-240V 50/60Hz, DC...
- [5V-Adapter-Komaptibilität] Der universelle AC DC 5V 1A 2A-Adapter...
Alles verdrahten, den WLED-Controller einmalig konfigurieren und mit Home Assistant verbinden – schon kann der Tannenbaum mittels Automatisierungen gesteuert werden!
Theoretisch kann man den WLED-Controller auch an eine Powerbank hängen, was hilfreich sein kann, wenn der Tannenbaum an einer Stelle steht, an der es keine Steckdose gibt. Mit einer 30.000 mAh Powerbank kann ich den WLED-Controller samt LED-Strip ca. 2 Tage betreiben.
Als Alternative zum WLED-Controller kann natürlich auch ein Shelly RGBW2 genutzt werden, der günstiger ist als der von mir genutzt WLED-Controller. Allerdings muss man dann darauf achten, dass hier LED-Strips mit 12 oder 24V möglich sind!
- Shelly RGBW2 ist ein Wlan betriebenes Relais für LED Smart Strips mit...
- DIE KLEINSTE Wlan LÖSUNG FÜR JEDEN LED STRIP - Machen Sie Ihre...
Wie eigentlich immer mit Home Assistant, gilt auch bei der Weihnachtsbeleuchtung, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, sein Ziel zu erreichen!
Ich hoffe, das meine drei konkreten Beispiele dir ein wenig Orientierung bieten und du rechtzeitig vor Weihnachten noch die für dich/euch beste Lösung umgesetzt bekommst! 😉
Hast du bereits eine smarte Weihnachtsbeleuchtung, von der du allen anderen Lesern berichten möchtest? Schreib‘ es sehr gerne in die Kommentare! 🙂
Artikel in diesem Beitrag:
Danke für die Anregungen! Im verlinkten Beitrag stand, dass noch eine Auswertung folgen würde, ob der Shelly RGBW2 genauso viele Funktionen unterstützt wie der WLED-Controller. Habe ich das übersehen oder kommt es noch? Oder ist es gestrichen wegen Aufwand?
Hi Timm!
Das habe ich tatsächlich vergessen… Das mag vermutlich aber auch daran liegen, dass ich eigentlich nur den WLED-Controller ernsthaft nutze. Aber das wiederum mag auch daran liegen, dass man im Alltag nicht so viele Bedarfe an beweglichen LED-Lichterketten hat 😉
Ich kann den WLED-Controller aber weiterhin wärmstens empfehlen (auch, wenn ich Shelly-Produkte liebe ;))!
VG
Olli