Wer beim Grillen und Kochen etwas auf sich und seine Grill- und Kochkünste hält, wird sich auf kurz oder lang mit professionellem Grill- und Kochzubehör befassen. Zum einen ist einem das eigene Hobby die Investition in gutes Zubehör wert und zum anderen zeichnet sich höherwertiges Zubehör tatsächlich durch eine bessere Qualität, durchdachtere Handhabung und natrülich auch ein besseres Gefühl beim Anwenden aus.
Ähnlich ging es mir, als ich auf der Suche nach einem neuen Bratenthermometer war um endlich einmal einen richtig guten Braten hinzubekommen. Zwar besitzen wir schon seit einiger Zeit ein Bratenthermometer, jedoch ist dieses weder smart noch besonders sexy. So wie es früher üblich war, steckt man unser altes Bratenthermometer in das Fleisch und schiebt es dann zusammen mit dem Fleisch in den Backofen oder auf den Grill. Um die Temperatur dann abzulesen, muss man entweder verdammt gute Augen haben oder aufpassen das man sich nicht verbrennt.
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Natürlich ist dieses Argument noch kein wirklich ernst gemeintes, um ein Kaufargument für ein digitales, smarteres und z. B. mit dem Handy gekoppeltes Bratenthermometer zu haben. Aber eine Sache finde ich an den klassischen Thermometern doch wirklich sehr unpraktisch: Man bemerkt eine zu hoher Temperatur immer erst viel zu spät! Angenommen man möchte das Fleisch bei ca. 75 Grad für eine lange Zeit halten und bekommt erst nach einer halbe Stunde mit, dass das Fleisch bislang bei 85 statt 75 Grad im Backofen war, kann es um den Fleischgenuß, der auf den Punkt sein soll schon vorbei sein.
Smarte Bratenthermometer mit APP-Anbindung
Und hier fängt der Spaß mit smarten Bratenthermometern erst so richtig an: Die meisten smarten Bratenthermometer werden über Bluetooth mit dem eigenen Handy gekoppelt, so dass die Temperaturen in einer APP genutzt werden können. Je nach Hersteller und APP kann dann die Temperaturkurve dargestellt werden oder auch von der APP Alarm gegeben werden, wenn eine bestimmte Temperatur unter- oder überschritten wird.
Auf der Suche nach einem solchen smarten Bratenthermometer habe ich mich für ein absolutes Einsteigermodell einer mir bislang unbekannten Markte entschieden, ohne zu diesem Zeitpunkt zu wissen, dass diese Marke einen Teil des eigenen Produktportfolios zwischenzeitlich an Weber (dem Grillhersteller) abgegeben hatte. Diesen Schritt kann ich verstehen, denn mir war die Marke iDevices (wie gesagt) bislang nicht bekannt und für einen Grillexperten wie Weber passen Bratenthermometer absolut ins Produktportfolio und stellen definitiv eine sinnvolle Erweiterung des Angebots an Grills dar.
Bratenthermometer iGrill Mini
Auf der Homepage von iDevices findet sich somit mittlerweile nichts mehr an Informationen zu den smarten Thermometern und anscheinend werden derzeit noch die Altbestände der Thermometer, die ohne das Weber-Logo eingepackt wurden, abverkauft. Ein solches Modell, den iGrill Mini (ohne Weber-Logo) habe ich mir also für ca. 65 € gekauft und gleich nach dem Erhalt zu Hause ausprobiert ausprobieren wollen. Ohne mein Vorwissen bezüglich der Übernahme durch Weber, folgte ich der Kurzanleitung und installierte auf meinem Nexus 5X die iDevices-APP um mein Handy also mit dem smarten Thermometer zu verbinden.
Nach zahlreichen Versuchen wurde ich jedoch etwas stutzig, da es mir überhaupt nicht gelingen wollte eine Verbindung zum einsatzbereiten Mini-iGrill herzustellen. Bei einem weiteren Blick in den Playstore entdeckte ich dann jedoch eine von Weber angebotene (kostenlose) APP, jedoch nicht unter der Bezeichnung des (alten) Herstellers (iDevices) sondern erst, als ich nach „iGrill“ gesucht habe. Weniger erfreulich war in diesem Augenblick jedoch die katastrophale Bewertung der Weber iGrill-App (1,7 von 5 Sternen, Stand Januar 2017). Jedoch kann ich diese Bewertungen überhaupt nicht verstehen, denn nach dem Installieren der APP konnte ich den iGrill superschnell mit meinem Handy koppeln und mir wurde sofort die gemessene Temperatur des iGrill-Fühlers angezeigt!
Perfekte Kerntemperatur mit dem iGrill Mini
Der iGrill Mini verfügt über einen Temperatur-Fühler, der mit einem relativ langem Kabel an den iGrill-Mini angeschlossen wird. Das Kabel ist ausreichend lang um z. B. einen Braten im Backofen im Bräter zu haben, das Kabel aus dem Backofen herauszuführen und den iGrill außerhalb des Grills zu befestigen. Hierfür hat der iGrill auf der Rückseite einen Magneten, so dass die Befestigung für die meisten sehr einfach möglich sein sollte.
Der iGrill Mini verfügt über kein Display. Ein Farbring zeigt an, ob der iGrill mit dem Handy verbunden ist. Alles weitere erfolgt dann über das Handy. Auf dem Handy sieht man die Temperatur und natürlich auch eine Temperaturkurve. Innerhalb dieser Temperaturkurve kann man dann auch Grenzwerte eintragen, bei denen die APP Alarm schlägt, sobald diese überschritten/unterschritten werden. Hierfür muss das Handy aber natürlich in Bluetooth-Reichweite zum iGrill sein, damit die Temperaturmessung sekundengenau erfolgen kann. Man sollte sich also mit dem Handy nicht zu weit vom iGrill entfernen, um nicht beim späteren zurückkehren eine böse Überraschung zu erleben.
Pulled-Pork selber machen
Mein erstes Gericht, welches ich mit dem iGrill Mini zu Hause gemacht habe, ist ein sagenhaftes Pulled-Pork, welches über 8 Stunden im Backofen verweilte um dann super lecker zu schmecken. Das Rezept für das Pulled-Pork hatte ich bei den Feinkostpunks gefunden und sofort ausprobiert. Fleisch vorbereiten, Backofen vorheizen, Sud zubereiten, das iGrill Mini Kernthermometer in das Fleisch bohren und Sud und das Schweinefleisch in den Ofen schieben.
In der Weber-APP habe ich dann eingestellt, dass ich informiert werde, sobald das Fleisch eine Kerntemperatur von mindestens 65 Grad hat, um es dann erstmalig mit dem Sud zu bepinseln. Eine super Sache, da man so nicht ständig gucken muss, wann die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Auf meinem Handy konnte ich dann die Temperaturentwicklung bequem bei Bedarf beobachten und mich auf mein erstes selbstgemachtes Pulled-Pork freuen.
Mich überzeugt das smarte Bratenthermometer iGrill Mini wirklich voll und ganz und vermutlich werde ich mir auch noch einen größeren iGrill im Sommer zulegen (z. B. iGrill 2 oder den iGrill 3).
- Energiequelle: Batteriebetrieben
- Material: Edelstahl, Kunststoff, Elektronik