Wer an Smarthome denkt mag sich vielleicht Fragen „Home Assistant Raspberry Pi – reicht das?“. Diese Frage ist grundsรคtzlich nicht ganz unbegrรผndet, denn tatsรคchlich ist der Raspberry Pi ja ein Mini-Computer welcher fรผr sehr wenig Geld bereits zu haben ist. Kann die Leistung eines solchen Winzlings tatsรคchlich fรผr ein Smarthome ausreichen?
Um es gleich vorweg zu sagen hier die einfache und eindeutige Antwort: JA!
Auch, wenn ich Antwort derart einfach ist, mรถchte ich meine Einschรคtzung hierzu natรผrlich noch ausfรผhrlicher begrรผnden und auch belegen. Hierzu musst du wissen, dass ich seit fast 3 Jahren nun Home Assistant [offizielle Homepage von Home Assistant] fรผr mein eigenes Smarthome nutze und hier die ganze Zeit ausschlieรlich auf Raspberry Pis zurรผckgegriffen habe!
Inhaltsverzeichnis
Zu Beginn war dies noch ein Raspberry Pi 3+, welchen ich vor einigen Monaten allerdings gegen einen Raspberry Pi ersetzt habe. An dieser Stelle mรถchte ich aber noch einmal anmerken, dass dieser Wechsel einzig „aus Lust an der Freude“ erfolgte und es keine Performance-Probleme oder รคhnliches gegeben hat!
Home Assistant Raspberry Pi: Installation
Da Home Assistant auch explizit fรผr den Raspberry Pi entwickelt wird, gestaltet sich die Installation als denkbar einfach!
Am besten folgst du hier der ausfรผhrlichen Anleitung von Home Assistant. Im Wesentlich geht es wie folgt:
- Home Assistant fรผr den Raspberry Pi runterladen
- SD-Karte formatieren und Home Assistant darauf laden
- Die SD-Karte in den Pi stecken und diesen an Strom anschlieรen
- Warten ๐
So einfach ist es tatsรคchlich und schon kann der Spaร mit Home Assistant Raspberry Pi losgehen!
Erweiterung des Raspberry Pi รผber USB
Ein Raspberry Pi bringt ab Werk nur die nรถtigsten Schnittstellen mit: LAN (beim 3er nur mit 100 MBit/s!) sowie WLAN und Bluetooth. Eigentlich benรถtigt man fรผrs Smarthome in der Regel nur LAN. Bitte komm nicht auf die Idee, deinen Pi per WLAN ans lokale Netzwerk anzuschlieรen. Klar, funktioniert grundsรคtzlich, aber LAN ist WLAN definitiv รผberlegen, wenn es um verlรคsslichen Zugriff geht!
Da die unzรคhligen am Markt verfรผgbaren smarten Gerรคte aber vielfach mit Funk arbeiten, wirst du deinen Pi mittels USB-Dongels zu diesen Funk-Signalen befรคhigen mรผssen. Die am weitesten verbreiteten Standards sind hier Z-Wave und ZigBee. Zu beiden, sowie den technischen Unterschieden und Vor- und Nachteilen von WLAN, ZigBee und Z-Wave habe ich hier etwas geschrieben.
Vielfach kommen beide Standards (also ZigBee und Z-Wave) parallel zum Einsatz, da es fรผr beide jeweils unterschiedlich interessante Gerรคte gibt. Damit du diese Gerรคte nun auch mit deinem Pi betreiben kannst, musst du dir USB-Dongles zulegen.
Fรผr ZigBee ist meine aktuelle Empfehlung folgendes Gerรคt:
- Universelles Zigbee USB-Gateway, vereint herstellerรผbergreifend...
- Autarke Lรถsung ohne Cloud-, Registrierungs- und Internetzwang
Und fรผr Z-Wave empfehle ich dir folgenden USB-Dongle:
- USB-Stick macht PC, Notebook etc. zur Z-Wave Steuerzentrale
- Verwaltet bis zu 232 Z-Wave Gerรคte. Betriebstemperatur: 0ยฐC bis...
(bitte beachte, dass es beim Raspberry Pi 4 und dem Z-Wave Dongle zu Problemen kommen kann, welche sich aber super einfach durch Einsatz eines USB-Switches fรผr ca. 5โฌ lรถsen lassen – alle Details hierzu findest du in einem separaten Beitrag)
Raspberry Pi 3 oder 4 fรผr Home Assistant?
Ich betreibe Home Assistant auf einem Raspberry Pi 4. Grundsรคtzlich ist es aber auch weiterhin mรถglich, Home Assistant auf einem Raspberry Pi 3 zu betreiben. Die Entwickler von Home Assistant selbst sagen, dass es mindestens ein Raspberry Pi 3A sein sollte.
Wenn du also zu Hause noch einen Pi 3 zu Hause rumfliegen hast, kannst du eigentlich gleich loslegen, dein Smarthome aufzusetzen. Allerdings kรถnntest du dich natรผrlich auch fragen, ob es nicht vielleicht sinnvoller ist, sich gleich einen Pi 4 anzuschaffen, da dieser durchaus leistungsfรคhiger ist als das Vorgรคngermodell.
Wenn du nun also an die Zukunft denkst und realisierst, wie lange du Freude an Home Assistant haben wirst, kรถnnte die einmalige Investition in einen Raspberry Pi 4 B als derzeit aktuelles Modell dennoch sinnvoll sein! ๐
Alleine schon, weil du mit dem aktuellsten Modell des Raspberry Pi wohl noch locker 2-3 Jahre ohne Probleme dein Smarthome mit Home Assistant betreiben kรถnnen wirst (hierbei lege ich zugrunde, dass die Nutzung mit einem Pi 3 nun schon ebenfalls seit mindestens 3 Jahren mรถglich ist – warum sollte dies bei dem leistungsfรคhigeren Modell anders sein?)
- Broadcom BCM2711, Quad-Core-Cortex-A72 (ARM Version 8), 64-Bit-SoC mit...
- True-Gigabit-Ethernet; 2 x USB-3.0-Ports; 2 x USB-2.0-Ports; erfordert...
Alternativen zum Raspberry Pi fรผr Home Assistant
Natรผrlich kann man auch gleich noch etwas grรถรer denken, und Home Assistant auf einem noch stรคrkeren Rechner betreiben. Hier steht man allerdings vor der Herausforderung, dass man sich in so einem Fall relativ gut mit Containern und Virtualisierung auskennen muss.
Wenn NUC, Docker und Linux-Befehle Alltag sind, kann sich auch ein Blick auf professionellere Hardware, wie etwa einen Intel NUC lohnen. Allerdings musst du dir bei einem solchen Schritt wirklich bewusst sein, dass du mitunter tief in die Technik eingreifen musst, damit alles wie gewรผnscht lรคuft und funktioniert.
Bei der Kombination Home Assistant Raspberry Pi hingegen, kannst du auf die hierfรผr optimierte Software zurรผckgreifen und dich eigentlich entspannt zurรผcklehnen ๐
- Intel
- BOXNUC8I3BEH
Ja, ein Intel NUC sieht professioneller aus und mag sich auch sicherer anfรผhlen. Aber de facto habe ich in meinen knapp 3 Jahren intensiver Home Assistant-Nutzung auf Raspberry Pis noch keine Systemabstรผrze gehabt, welche einem Totalcrash รคhnlich gewesen wรคren.
Entsprechend habe ich mich bewusst gegen eine solche Lรถsung und fรผr einen Raspberry Pi 4 entschieden!
Produktempfehlungen
Man muss sagen, dass die Installation vom Home Assistant heutzutage sehr einfach ist auf einem Intel NUC oder in meinem Fall ein HP Elitedesk. Noch dazu gibt es die Dinger gebraucht wesentlich gรผnstiger als ein Pi4, wenn er denn รผberhaupt zu kaufen ist. Vom Stromverbrauch benรถtigt mein HP ca 4-5 Watt im normalen Betrieb mit Intel 6300U mobile CPU. Dazu kommt die Nutzung der SSD, was viele Vorteile ggรผ SD-Karte hat. 8GB RAM haben die meisten auch an Board und notfalls ist es erweiterbar.
Als alleinige Nutzung mit Home Assistant ist es genau so einfach HA zu installieren wie auf dem Pi. Und wer dennoch mehr lernen will bzgl VM, Docker etc kann auf dem kleinen Rechner noch einiges mehr betreiben. Ein absoluter Mehrwert.
Eine SSD kann ohne groรen Aufwand auch in Kombination mit einem Pi 4 genutzt werden: https://smarterkram.de/3394/
Ja, man muss erstmal an einen Pi 4 kommen. Aber es besteht ja Hoffnung, dass sich die Lage noch ab diesem Sommer entspannen dรผrfte (https://www.heise.de/news/Raspberry-Pi-Millionenstueckzahlen-ab-Juli-9163496.html). Ein Pi4 mit 8GB kostet bei Amazon ca. 130 โฌ (https://amzn.to/437zeZX) und der Preis dรผrfte demnรคchst wieder fallen – hinzu kommen bei mir noch 30โฌ fรผr 480GB SSD sowie ein Adapterkabel hierfรผr fรผr 11 โฌ. Wie viel hat dich denn dein HP Elitedesk gekostet und welche Specs hat dieser?
Ich will gar nicht gegen andere Installationsmethoden reden, ich sehe aber in dem Betrieb auf einem Pi4 viele Vorteile, gerade fรผr Einsteiger! SSD mit OS bespielen, einstecken, booten, fertig!
Mein Pi 4 mit 4GB RAM ist nun รผber 3 Jahre alt und in der Regel sind ca. 2 GB RAM in Benutzung – das dรผrfte also hoffentlich noch einige Zeit ausreichen.
Meinen HP habe ich gebraucht fรผr 80 Euro bekommen.
Wie gesagt ein Intel 6300U, den ich aufgrund des geringen Stromverbrauchs so gewรคhlt habe. Ein i5 fรผr 75 Euro war auch in der Auswahl.
Darin eine 320GB SSD und 8GB Ram (DDR3 dรผrften es sein).
Wlan, Bluetooth und LAN natรผrlich bei.
Und genau das was du beschreibst mit SSD bespielen und einstecken hat genau so funktioniert. SSD ausgebaut, an PC ran und OS draufgeladen, wieder eingebaut und schon lief es.
Der Pi4 war mir halt zu teuer. Dazu brauchst du wie beschrieben dann noch die SSD, den Adapter, ein Netzteil, Gehรคuse usw.
Beliebt ist hier sonst der Intel NUC den man auch um 100 Euro bekommen kann.
Da hast du definitiv einen guten Deal gemacht!!!
Man kรถnnte sich jetzt noch รผber Garantie/Gewรคhrleistung und Lebenserwartungshaltung fรผr die Hardware unterhalten – aber primรคr wolltest du ja aufzeigen, dass es auch ohne RPI4 einfach und kostengรผnstig mรถglich ist, denke ich. Danke fรผr den Hinweis!!!
Wo hast du den gebrauchten Rechnet denn gekauft? Dรผrfte ja ggf. fรผr andere interessant sein.