Dies ist mittlerweile mein vierter Beitrag mit Einblicken in die Stromerzeugung einer 10 kWp-Anlage in Ost/west-Ausrichtung. Und bislang konnte ich in dieser kleinen Beitragsserie von Monat zu Monat neue Rekorde vermelden. Auch, wenn der April im „Rheinland“ alles andere als ein Vorzeigemonat war, hält diese Serie, erwartungsgemäß weiter an!
Inhaltsverzeichnis
Ende April haben wir für 2023 einen PV-Anteil am Strom-Gesamtverbrauch von 58,1 %. Im Vormonat lag der Wert bei 47,8%, im Februar bei 35,2% und im Januar bei 16,8%.
Genug geredet, hier die Zahlen:
Jahr | Monat | PV-Erzeugung | Einspeisung | Netzbezug | Gesamtverbrauch | Anteil Netz | Anteil PV |
2022 | Dezember | 78,3 | 13,6 | 422,5 | 487,2 | 86,7% | 13,3% |
2023 | Januar | 95 | 30 | 321,5 | 386,5 | 83,2% | 16,8% |
2023 | Februar | 304 | 94 | 185 | 395 | 46,8% | 53,2% |
2023 | März | 468 | 296 | 133 | 450 | 30,2% | 69,8% |
2023 | April | 853 | 770 | 55 | 434 | 12,7% | 87,3% |
Die Verbrauchswerte sind in kWh angegeben
Tatsächliche Peakleistung unserer 10 kWp-Anlage im April 2023
Am 21.04.23 hat unsere 10kWp-Anlage einen neuen Rekord aufgestellt, was die Peakleistung angeht. Um 13:41 Uhr wurden 8.985,4 Watt für einen kurzen Augenblick erzeugt. Hierzu möchte ich noch einmal anmerken, dass die 10 kWp-Anlage 50/50 auf Ost und West aufgeteilt ist. Alleine durch diese Verteilung der Ausrichtung der Module hätte ich pauschal damit gerechnet, dass man im Tagesverlauf nie an die 10 kWp „rankommen“ wird.
Da wir nun aber im April bereits knapp 9 kWp erreicht haben, dürfte das in den Folgemonaten mit einem höheren Sonnenstand vermutlich doch bis an die 10 kWp hochgehen.
Dies wirft bei mir nun aber eine Frage bezüglich unserer Anlage auf: Der Wechselrichter wurde durch WEGATECH nachträglich auf den RCT Wechselrichter mit 8 kW angepasst. Ursprünglich waren hier 10 kW geplant gewesen. Inwiefern dies nun im Sommer zum Nachteil werden kann, beobachte ich.
Neuer Tageshöchstwert der PV-Produktion an einem Tag
Im März 2023 lag der bisherige Tageshöchstwert an produzierter Strommenge für unsere 10 kWp-Anlage noch bei 34,54 kWh. Also 34,54 kWh wurden im März 2023 an einem Tag von unserer PV-Anlage produziert.
Im April wurde dieser Wert an zahlreichen Tagen deutlich getoppt! Am meisten Strom haben wir am 14.04.2023 mit 45,71 kWh erzeugt. Und es gab einige Tage, an denen ebenfalls im Bereich um die 45 kWh pro Tag erzeugt wurde.
Weitere Erhöhung des Eigenverbrauchs des PV-Stroms
Je wärmer die Monate werden, desto mehr Strom erzeugt die PV-Anlage. Und umso mehr Strom man verbraucht, desto größer wird natürlich der Überschuss, den man nicht selbst verbraucht, sondern einspeist. Da eine PV-Anlage immer mit einem nicht gerade kleinem Invest verbunden ist, hat man als Besitzer einer PV-Anlage in der Regel kein Interesse daran viel Strom einzuspeisen.
Um möglichst schnell den Break-Even der PV-Investition zu erreichen, versucht man als Besitzer einer PV-Anlage den Eigenverbrauch wo möglich sinnvoll zu erhöhen. Ich rede hierbei nicht davon, dass man im Sommer den Backofen rund um die Uhr laufen lassen kann um Strom zu verbrauchen, der vom Dach kommt, um somit eine höhere Eigenverbrauchsquote zu erzielen.
Ich rede hingegen von Methoden andere Energieverbräuche (in unserem Fall konkret Gas) zu senken und durch PV-Strom zu ersetzen. Oder natürlich auch so einfache Dinge, wie eine geringfügige Anpassung des eigenen Verhaltens.
Eine Verhaltensanpassung kann beispielsweise folgendes sein: Waschmaschine und Trockner sollten, nach Möglichkeit, nur noch laufen, wenn die PV-Anlage > 2.000 Watt erzeugt, so dass der für die Waschmaschine benötigte Strom vom Dach und nicht aus dem Netz kommt.
Dieses Beispiel einer Verhaltensanpassung beschreibt jedoch letztlich nur, wie man bei gleichem Stromverbrauch zu einer anderen Uhrzeit, die Eigenverbrauchsquote erhöhen kann. Ebenso kann man aber auch prüfen, ob der überschüssige PV-Strom nicht auch als alternative Energiequelle im Haus genutzt werden kann.
Konkret prüfen wir hierfür ganz aktuell folgende Idee: Bei uns ist 2021 eine neue Gasheizung verbaut worden. Diese ist sowohl für die Heizkörper als auch die Erwärmung des Verbrauchwassers zuständig. Durch den Einbau eines Pufferspeichers (o. ä.) mit elektrischer Heizspule kann der Gasverbrauch für die Warmwassererzeugung deutlich gesenkt werden.
Im Idealfall könnte man vermutlich von ca. März bis ca. Oktober komplett auf das Gas für die Warmwassererzeugung verzichten und dies stattdessen mit überschüssigem PV-Strom umsetzen. Im konkreten Fall schwebt mir ein Pufferspeicher mit mind. 200 Liter Fassungsvolumen und „smarter“ elektrischer Heizspule vor. Wenn es zu einem PV-Überschuss kommt, wird das Wasser im Pufferspeicher erhitzt, so dass beim dann späteren Wasserabruf die Gasheizung nicht aktiv werden muss, sondern das Wasser aus dem Pufferspeicher genutzt wird.
Erst wenn der Pufferspeicher aufgeheizt ist, wird dann der PV-Überschuss eingespeist. Und der Vollständigkeit halber natürlich noch folgende Anmerkung zur Rangfolge: Der PV-Strom deckt zuerst den aktuellen Hausbedarf. Bleibt hierbei Strom übrig, wird der Akku gefüllt. Ist der Akku gefüllt, wird der Pufferspeicher erhitzt. Ist der Pufferspeicher erhitzt, wird eingespeist.
Der Hersteller my-PV bietet mit dem AC ELWA 2 beispielsweise eine Heizspule an, welche für den von mir beschriebenen Einsatz optimiert ist und mit zahlreichen Wechselrichter-Modellen kombinierbar ist (für die smarte Steuerung, dass die Heizspule nur aktiv wird, wenn es einen PV-Überschuss gibt).
Technisch gibt es also vermutlich bereits alles benötigte auf dem Markt, so dass es „nur noch“ eines Pufferspeichers und eines entsprechendem Anschluss des Pufferspeichers bedarf. Hierzu unterhalte ich mich in den kommenden Tagen konkret mit unserem Heizungsbauer. Ich werde berichten! 🙂
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