Smart-Home wird erwachsen – und ein bisschen verrückt: Von Zigbee-Geräten, die plötzlich ohne Hub sprechen können, über Balkonkraftwerke mit Stecker-Drama bis hin zu Turbo-Sticks, die deinen Funkverkehr auf Höchstleistung bringen. Zwischendurch stolpert das halbe Internet dank eines Rust-Panikmoments, Sonos kämpft weiter mit seiner App, jemand baut seine Kaffeemaschine zum IoT-Barista um und ein Roboter-Butler versucht sich am Staubsaugen statt am Nüsseknacken. Ach ja – und eine smarte Brille will gleich ganz das Smartphone ersetzen. Klingt nach einer Woche voller Technikabenteuer? Ist es auch.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zigbee 4.0 – Jetzt mit Superkräften fürs Smart Home
- 2 Ein smarter Sprung vorwärts für dein Smart Home
- 3 Jetzt wird’s stecker-klar im Balkon-PV-Dschungel
- 4 Mehr Power im Smart-Home-Stick: Der ZBT-2 hebt ab
- 5 Rust-Panik bringt Cloudflare ins Schwitzen – viele offline
- 6 Sonos-App: Großes Versprechen, noch größerer To-do-Zettel
- 7 Espress(o) to go — mit ESP32 und Bastel-Magie
- 8 Neo – Dein Roboter-Butler, der saugt, aber keine Walnüsse knackt
- 9 Smarte Brille ohne Smartphone
- 10 Mähroboter verwüstet Sportplatz
Zigbee 4.0 – Jetzt mit Superkräften fürs Smart Home
Mit Zigbee 4.0 legt die Connectivity Standards Alliance (CSA) nach: Dein Smart-Home wird sicherer, schlauer und vor allem ausdauernder. Dank moderner Verschlüsselung steckst du künftig nicht so leicht in fiesen Hacker-Fallen; gleichzeitig läuft der Funkverkehr cleverer getaktet, was die Akkulaufzeit deiner batteriebetriebenen Geräte kräftig in die Länge zieht.
Das Highlight: Du brauchst nicht mehr zwingend einen Hub, um Zigbee-Geräte einzubinden. Mit der neuen „Zigbee Direct“-Funktion kannst du deine Geräte per Bluetooth Low Energy direkt über dein Smartphone koppeln – und sogar mehrere gleichzeitig, ganz ohne zusätzliche Brücke. Außerdem bringt die neue Sub-GHz-Marke „Suzi“ (800 MHz in Europa) mehr Reichweite ins Spiel, ideal für große, dickwandige Häuser oder Außenbereiche.
Ein smarter Sprung vorwärts für dein Smart Home
Mit dem neuen Matter 1.5-Update wird dein Smart-Home noch ein bisschen cleverer: Kameras können nun direkt von Matter zertifiziert werden, und das Ganze basiert auf dem modernen WebRTC-Protokoll, das Audio- und Video-Streaming besonders stabil macht. Damit öffnet sich eine neue Welt an Geräten, die mit deinem Setup kompatibel sind. Außerdem wurden die Sicherheitsmechanismen verbessert, etwa durch überarbeitete Rolle-und-Sicherheitsschlüssel – dein Zuhause wird also nicht nur smarter, sondern auch noch ein bisschen sicherer.
Kurz gesagt: Wenn du beim Thema Smart Home bisher eher auf „gucken, was miteinander spricht“ gesetzt hast, dann bringt Matter 1.5 jetzt das große Update-Feuerwerk – und du bekommst mehr Freiheit bei der Wahl deiner Geräte ohne unnötige Technik-Komplizierungen.
Jetzt wird’s stecker-klar im Balkon-PV-Dschungel
Du willst Strom vom Balkon? Gut so – denn ab dem 1. Dezember 2025 gilt die neue Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik-Norm für sogenannte Balkonkraftwerke. Ein klassischer Schuko-Stecker ist erlaubt, wenn der Wechselrichter maximal 800 W Leistung hat und das Solarmodul-Paket bis 960 Wp beträgt – oder aber es greift ein Sicherheitsmechanismus wie ein Berührschutz oder ein spezieller Steckertyp.
Und wenn Du auf mehr Leistung (bis 2 000 Wp) setzen willst, geht das nur mit einer Einspeisesteckvorrichtung wie dem Wieland-Stecker oder einer anderen passenden Überlastschutztechnik. Wer schon ein Balkonkraftwerk hat, sollte beim Händler nach der Norm-Konformität fragen – damit keine kalte Dusche kommt, wenn’s zum Nachrüsten kommt.
Mehr Power im Smart-Home-Stick: Der ZBT-2 hebt ab
Der neue Home Assistant Connect ZBT-2 ist da – und er lässt den alten Stick (ZBT-1) ziemlich alt aussehen. Statt eines kleinen USB-„Spatels“ bekommst du nun eine USB-Basis mit großer, präzise abgestimmter Antenne – das bedeutet mehr Reichweite, besseren Empfang und weniger Störungen. Der verbaute Silicon-Labs-MG24-Chip sorgt für viermal so viel Speed wie beim Vorgänger, was sich besonders bei vielen gleichzeitig genutzten Zigbee- oder Thread-Geräten bemerkbar macht. Ein eigener Assistent hilft dir beim Einrichten, und du kannst dein Gerät ganz einfach entweder als Zigbee- oder Thread-Knoten einsetzen.
Der ZBT-2 ist ganz im Geist von Home Assistant gebaut: offen, erweiterbar und mit bastelfreundlichem Design. Du kannst ihn problemlos aufschrauben, die Firmware anpassen – es gibt sogar ein ESP32-Modul, das dir kreative Freiheiten bei Modifikationen lässt. Klar, du musst dich beim Setup entscheiden, ob dein Netzwerk Zigbee oder Thread nutzen soll, aber die Performance ist so überzeugend, dass es sich für viele definitiv lohnt, den alten Dongle in Rente zu schicken. Mit einem Preis ab rund 49 US-Dollar bzw. 45 Euro ist er außerdem relativ fair bepreist – und unterstützt mit jedem Kauf die Weiterentwicklung von Home Assistant.
Mein ZBT-2 befindet sich noch auf dem Postweg, so dass ich meine Erfahrungen noch nicht teilen kann. Da mich der ZWA-2 (Z-Wave) aber schon ziemlich begeistert hat, würde es mich wundern, wenn der ZBT-2 nicht auch hält was er verspricht. Falls du mich unterstützen willst und selbst Interesse am ZBT-2 hast, erhältst du mit dem Code „OLLI“ 5% Rabatt auf deine Bestellung bei MediaRath (Werbung). Vielen Dank für deinen Support! 😉
Rust-Panik bringt Cloudflare ins Schwitzen – viele offline
Am 18. November 2025 hat ein schlicht falsch formuliertes Konfigurations-Datei bei Cloudflare für den digitalen Herzinfarkt gesorgt: Der neue Rust-basierte FL2-Proxy bekam ein „Feature“-DateiMonster mit doppelten Einträgen – statt 60 Stufen waren’s über 200. Beim Einlesen dieser Riesendatei wollte das Programm all das ungeprüft einfach „entpacken“ und krachte mit einem Rust-typischen unwrap() in den Panikmodus – Ergebnis: massenhaft HTTP-5xx-Fehler und ein gehöriger Teil des Internets lahmgelegt.
Die Lektion des Tages: Nur weil Rust verspricht, sicher zu sein, heißt das nicht, dass man alle Fehlerfälle einfach ignorieren darf. Eine nicht abgefangene Ausnahme + fehlende Eingabenvalidierung = Crash-Karussell. Nach dem Vorfall dürften die Cloudflare-Ingenieure zumindest kurz innegehalten haben – und sich vielleicht gefragt haben, ob sie beim nächsten großen Rewrite wirklich „nur praktisch, aber nicht stabil“.
Wer sein Smart Home (mit Home Assistant natürlich ;)) rein lokal betreibt, hat von dem Ausfall zumindest im Smart Home nichts bemerkt… Und wer mehr zu den technischen Hintergründen des Ausfalls wissen will, kann dazu mehr (auf Englisch) bei hackaday.com nachlesen.
Sonos-App: Großes Versprechen, noch größerer To-do-Zettel
Seit der Einführung der neu designten Sonos-App im Mai 2024 rumort es bei vielen Nutzern: Wichtige Steuerfunktionen fehlen nach wie vor oder laufen nur sporadisch. Leute berichten von verzögerter Lautstärke, sporadisch verschwindenden Verknüpfungen zu Musikdiensten und allgemein einer instabilen App-Erfahrung. Die Kritik war so laut, dass Sonos sogar die Chefetage austauschte, damit neue Ideen und mehr Stabilität hergebracht werden.
Der neue Sonos-CEO Tom Conrad greift das ernst auf: Er lädt dich dazu ein, Fehler zu melden, damit sein Team die App nach und nach wieder auf Spur bringen kann. Aber seien wir ehrlich – 18 Monate später ist „lots of work left“ keine Floskel, sondern eine Untertreibung. Einige frustrierte Nutzer haben bereits zur Drittanbieter-App gewechselt, weil sie nur noch so einigermaßen Ruhe haben.
Wir haben hier einige Sonos-Lautspreche im Einsatz und mögen die Hardware (eigentlich). Aber die App macht einem nicht wirklich jeden Tag Spaß. Dank Home Assistant und Music Assistant ist es aber erträglich (was würde Sonos eigentlich ohne Home Assistant machen? ;)).
Espress(o) to go — mit ESP32 und Bastel-Magie
Ein Technik-Tüftler hat seiner Kaffeemaschine Beine gemacht: Angetrieben von einem ESP32-C3, überwacht der selbstgebaute Smart-Kaffeekocher Temperatur und Druck mit einem BMP280-Sensor, schaltet via Relais, und bezieht Strom ganz unspektakulär aus einem geopferten USB-Ladegerät. Damit kannst du dein Heißgetränk künftig digital starten — ganz ohne Haussklaven oder Knopfdruck.
Die Steuerung läuft übers WLAN, natürlich mit Web-Interface, und du bekommst sogar Rückmeldung über den Status deiner Kanne. Kurz: Dein morgendlicher Kaffee wird zum IoT-Projekt – und dein Zuhause zum smarten Mini-Labor.
Ich mag solche Bastelprojekte und Kaffee – vielleicht habe ich da demnächst auch mal was vor… 😉
Neo – Dein Roboter-Butler, der saugt, aber keine Walnüsse knackt
Stell dir vor: Ein 1,68 Meter großer humanoider Roboter kommt zu dir nach Hause, trägt einen weichen Pullover-Anzug und saugt mit Engelsgeduld deinen Boden – das ist 1X Neo. Unter seiner textiles Hülle verstecken sich „sehnenartige“ Antriebe und clevere Motoren, die es ihm erlauben, sanft und leise zu agieren. Laut dem Test von Notebookcheck hebt er sogar bis zu 68 kg, bedient das Staubsauggerät sehr zuverlässig und wirkt schon fast wie dein technikaffines „Kind“, das noch lernen muss.
Aber trotz seiner beeindruckenden Sanftheit hat Neo auch seine Grenzen – er hat zum Beispiel kläglich beim Nüsse knacken versagt, was zeigt, dass er eher auf Feingefühl als auf rohe Kraft ausgelegt ist (wobei ich auch nur wenige Menschen kenne, die eine Walnuss mit einer Hand knacken könnten ;)). Außerdem war die Testversion noch nicht autonom: Bei anspruchsvolleren Aufgaben wurde er per Tele-Operation von Menschen ferngesteuert, während sein KI-Gehirn noch in der Lernphase steckt. Hier gibt es vom Wall Street Journal einen Video-Test des Roboters.
Smarte Brille ohne Smartphone
Die Inmo Air 3 ist eine richtige „Multi-Screen Workstation“ für unterwegs – ganz ohne Smartphone. Sie trägt ein 1080p Micro-OLED-Display von Sony mit 600 Nits und 120 Hz, dazu gibt’s einen Snapdragon-XR-Chip, 8 GB RAM und 128 GB Speicher. Damit unterstützt die Brille rund 90 % aller Android-Apps – entweder über den Google Play Store oder den Inmo-eigenen Store.
Und so bedienst du das smarte Teil: Entweder per Sprachassistent, per Touch-Feld und drei Tasten an den Bügeln – oder ganz stylisch mit einem optionalen Smart-Ring. Der Akku bietet laut Hersteller bis zu 7 Stunden Standby, beim Video schauen sind es allerdings nur etwa anderthalb Stunden. Das spiegelt sich im geringsten im Gewicht wider: Mit rund 135 g ist die Brille nicht gerade Federgewicht – aber hey, Technik kostet nun mal Platz (und Gewicht).
Mähroboter verwüstet Sportplatz
In Aurich hat ein braver Mähroboter namens „Robby“ über Nacht so richtig zugeschlagen. Weil der Boden nach kräftigen Regenfällen total matschig war, blieb der kleine grüne Helfer im Schlamm stecken – und hat beim Herumkreisen mit seinen Reifen den Rasen der SG Egels-Popens dermaßen aufgewühlt, dass der Sportplatz nun vorerst unbrauchbar ist.
Das bedeutet: Heimspiele fallen aus oder müssen verlegt werden, Training ist stark eingeschränkt, und neue Raseninstallationen (Roll- oder Saatrasen) müssen her. Trotz des Chaos will der Verein „Robby“ nicht feuern – der Roboter wird gewartet, ist altbewährt und soll wieder ran, sobald der Platz wieder fit ist. Das beim Beitrag des NDR zu sehende Bild, verdeutlicht wie „motiviert“ der Mähroboter aktiv war 😉
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