Home Assistant Crash: Wie bereitest du dich vor?

Wie sieht dein Ausfallszenario für einen Home Assistant Crash aus? Also weißt du, was du tun wirst, sollte dein Home Assistant einmal ausfallen und nicht mehr wie gewünscht funktionieren? Egal ob es sich um einen Hardware-Defekt der Speicherkarte, der SSD oder vom Raspberry Pi selbst handelt oder durch ein Update oder eine Konfigurationsanpassung dein Home Assistant nicht mehr funktioniert: du solltest vorbereitet sein! In diesem Beitrag teile ich mit dir mein Ausfallszenario, aber mich würde auch wirklich interessieren, welche Vorkehrungen du getroffen hast!

Ich möchte mit diesem Beitrag keine Angst verbreiten. Ich selbst habe seit ich in 2018 angefangen habe Home Assistant zu nutzen noch keinen einzigen richtigen Komplettausfall von Home Assistant erlebt. Und glaub‘ mir: Ich habe schon einige bekloppte Dinge mit HA versucht und auch schon wirklich dumme Fehler gemacht. Aber ich bin mir über die Jahre auch bewusst geworden, wie „wichtig“ HA für unseren Haushalt mittlerweile ist. Umso ärgerlicher wäre es dann natürlich, wenn HA länger ausfällt.

Aus diesem Grund habe ich über die Zeit verschiedene „doppelte Böden“ eingezogen, um im Fall eines Home Assistant Crash ein wenig vorbereitet zu sein. Hierdurch möchte ich natürlich zum einen schnell wieder ein lauffähiges, funktionales HA haben aber ebenso sollen zu anderen die Schritte dahin für mich möglichst strukturiert, ja fast schon geplant erfolgen können.

Vorbereitungen für den Home Assistant Crash

Mein Ausfallszenario besteht aktuell aus folgenden

  1. Backups! Ich werde nicht müde darauf hinzuweisen, wie wichtig Backups sind! Aber was macht eigentlich ein gutes Backups aus? Mehrere Dinge sind hier wichtig: Backups müssen regelmäßig automatisiert erstellt werden (siehe hierzu folgende Empfehlung von mir: Auto Backup), so dass du immer über ein möglichst aktuelles (vollständiges) Backup verfügst. Ich erstelle jede Nacht ein vollständiges Backup! Dann müssen diese Backups auf einem anderen Speichermedium gespeichert werden, als auf dem HA installiert ist. Sorge also dafür, dass deine Backups nicht auf der gleichen SD-Karte oder SSD liegen, auf denen auch dein HA läuft. Hierfür bietet HA mit der Einbindung eines Netzwerklaufwerks (für Backups) mittlerweile eine super Lösung! Und dann solltest du natürlich regelmäßig überprüfen, dass deine Backups auch wirklich existieren. Ich überprüfe alle paar Wochen, dass die Backups auch wirklich erstellt werden und sich auch auf dem vorgesehenen Laufwerk befinden. Ich vertraue hierbei darauf, dass die Erstellung des Backups grundsätzlich ein funktionales Backup liefert, aber überprüfe anhand der Dateigröße, ob die Backups plausibel sind.
  2. SSH-Zugriff! Du solltest auf jeden Fall Zugriff über SSH auf deinen Raspberry Pi bzw. HA haben! Im Alltag steuerst du deinen HA komplett über die Bedienoberfläche im Browser oder der Companion App. Wenn dein HA aber hierüber nicht erreichbar ist, kannst du über SSH (Wikipedia: SSH) hoffentlich noch auf dein System zugreifen. Da du über SSH sowohl die YAML-Dateien bearbeiten kannst, als auch Befehle wie Downgrade oder Upgrades ausführen kannst, stellt SSH einen wesentlichen Teil deines Ausfallszenarios dar.
  3. Ersatz-Hardware: Ein Systemausfall kann auch durch ein Hardware-Problem bedingt erfolgen. Aus diesem Grund habe ich einen weiteren Raspberry Pi, sowie eine gute SD-Karte immer griffbereit. Sollte die im Einsatz befindliche SSD Probleme machen, kann ich in wenigen Minuten ein Backup auf einer SD-Karte in Betrieb nehmen und HA ist wieder voll funktional. Sollte der im Einsatz befindliche Raspberry Pi 4 Probleme machen, wechsle ich auf den zuvor von mir genutzten, aber noch voll funktionalen Raspberry Pi 3. Ich muss somit nicht erst auf die Lieferung von entsprechender Ersatz-Hardware warten, sondern brauche diese lediglich „aus der Schublade“ zu holen.

Du hast noch kein SSH aktiviert? Hierzu habe ich ganz aktuell ein Video erstellt:

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Mehr Informationen
Video-Anleitung für das Einrichten von SSH in Home Assistant

Meine Ersatz-Hardware sollte HA ausfallen

Wie bereits geschrieben, habe ich jederzeit Ersatz-Hardware griffbereit um möglichst schnell wieder ein funktionales Smart Home zu haben. Da mein aktuelles Setup aus einem Raspberry Pi 4 mit über USB angeschlossener SSD besteht, habe ich jederzeit einen (alten) Raspberry Pi 3 (also den vor dem Schwenk auf den Raspberry Pi 4 genutzten) sowie eine weitere SSD und eine gute SD-Karte bereitliegen.

Hier die Amazon-Links zu meiner Ersatz-Hardware im Falle eines Home Assistant Crash:

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3,05 EUR € Rabatt

Da mein alter Raspberry Pi 3 noch voll funktional ist, habe ich diesen behalten und plane ihn als Ersatz-Hardware für eine möglichst schnelle wieder Inbetriebnahme von HA ein. Ja, der Pi 3 ist definitiv langsamer als der Pi 4. Aber wenn ich einen Ausfall beim Pi 4 erleben würde, dient der Pi 3 lediglich für die Überbrückung der Wartezeit, bis ich (vermutlich) einen Pi 5 hier habe. Dieses Szenario kann bei dir natürlich anders aussehen.

Warum habe ich sowohl eine SSD als auch eine (gute) SD-Karte hier? Die SD-Karte wird mit dem Pi 3 sehr sicher sofort funktionieren und mir ein stabiles Home Assistant bieten. Sollte also der Pi 4 ausfallen, würde ich die SD-Karte zusammen mit dem Pi 3 nutzen. Fällt hingegen die SSD aus, würde ich diese natürlich wieder durch eine SSD ersetzen.

Vorgehen beim Ausfall von Home Assistant

Das eine ist die Vorbereitung für einen Ausfall (also das Vorhandensein von aktuellen Backups, dem gegebenen SSH-Zugriff und passender Ersatz-Hardware). Das andere ist einen groben Plan zu haben, was ich in welcher Reihenfolge machen würde, sollte mein Home Assistant ausfallen.

Da ich einen solchen Fall in über 6 Jahren mit Home Assistant auf dem Raspberry Pi noch nie erlebt habe, blicke ich auf keine Erfahrungswerte zurück. Aber anhand der gegebenen Vorkehrungen, würde mein Vorgehen wie folgt aussehen:

Meine geplanten Schritte im Falle eines Systemausfalls von HA:

  1. Prüfen ob der Raspberry Pi grundsätzlich noch läuft
  2. Prüfen ob die SD-Karte oder SSD korrekt eingesteckt/angeschlossen sind
  3. Neustart des Raspberry Pi durch Aus- und Einschalten des Stroms
  4. Über SSH auf den Raspberry Pi zugreifen und über die Logs versuchen zu verstehen, was das Problem ist
  5. HA mit getauschter Hardware aufsetzen

Wie sieht euer Ausfallszenario aus?

Bei allem von mir geschriebenen handelt es sich ausschließlich um Theorie, da ich den beschriebenen Fall (also einen Home Assistant Crash) zum Glück noch nie erlebt habe. Entsprechend interessieren mich eure Gedanken hierzu: Wie bereitet ihr euch auf den Ausfall von Home Assistant vor? Wie regelt ihr bei euch die Backups? Habt ihr Ersatz-Hardware für den Fall eines Home Assistant Crash griffbereit und wenn ja, welche?

Oder habt ihr sogar schon einmal einen Komplettausfall erlebt und könnt eure Erfahrungen schildern? Schreib es sehr gerne in die Kommentare!

Hier noch einmal meine Ersatz-Hardware (also abgesehen von dem alten Raspberry Pi 3):

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5 Gedanken zu „Home Assistant Crash: Wie bereitest du dich vor?“

  1. Leider konnte ich damals nicht alle Daten wieder herstellen. Aber ich habe gelernt, das ich Temperaturen nicht im Sekundentakt für ein Jahr speichern muss. Ich achte jetzt darauf, die Werte in sinnvollen Abständen abzufragen (wenn es geht) und auch nur für sinnvolle Zeiträume zu speichern. Leider wächst die Datenbank immer noch an, z.Zt. 3,6 GB.

    Antworten
  2. Habe als Hardware ein Home assistant yellow, mit zwave Stick und einen Homematic Stick. Für das Hardware Backup könnte ich einen Raspberry oder ein Thinkerboard nutzen (habe ich noch).
    Wenn ich auf einem der beiden HA installiere, und mein Backup vom yellow installiere, fehlt doch die Zigbee Unterstützung. Kann ich dann ohne Probleme ein Zigbee Stick installieren und mein HA läuft dann mit dem yellow Backup, oder kann ich das Backup nur mit der gleichen Hardware nutzen?
    VG
    Eberhard

    Antworten
    • Hi!
      Also ich kenne es nur so, dass bei ZigBee und Z-Wave die Geräte auch an dem jeweiligen Dongle (also Koordinator) hängen. Es ist wohl (vereinzelt) möglich die Geräte mittels Backups auf andere Dongles zu übertragen – aber ich habe davon nur gelesen (und auch dann war es nur möglich, wenn es ein baugleicher Dongle war, meine ich).

      Um ehrlich zu sein, ist diese Ungewissheit für mich bislang der Grund, warum ich auf USB-Dongles für ZigBee und Z-Wave zurückgreife. Ich habe aber bislang auch nur mit gleicher Hardware Umzüge gemacht (also von Pi3 auf Pi4 und dabei den USB-Dongle einfach mitwandern lassen) – da gibt es keine Probleme mit ZigBee oder Z-Wave.
      VG
      Olli

      Antworten
  3. Guten Morgen, ich hatte bereits eine defekte SD-Karte und ein aktuelles Backup. Leider ließ es sich nicht komplett auf einer neuen SD-Karte wieder herstellen, da die MariaDB-Datenbank zu groß war. Beim Wiederhestellen mit PHPMyAdmin kamen Fehler mit Zeitüberschreitungen.

    Die Rücksicherung der Datenbank nach einem Crash sehe ich als größere Herausforderung.

    Antworten
    • Hi Sven,

      wie hast du es denn dann gelöst? Oder hat nur eine Neu-Instanz geholfen?

      Mit der DB ist das natürlich so ne Sache. Ich bin auch auf Maria DB, aber extern gekostet (https://smarterkram.de/458/), so dass bei mir die DB kein Problem bei einem HA-Crash darstellen sollte.

      Wer aber nicht auf Maria DB gewechselt ist, dürfte das Problem aber vermutlich nicht haben, da es hier bei SQLite seitens HA deutliche Optimierungen gegeben hat.

      VG
      Olli

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