Ich will nicht schon wieder über die Jahreszeit klagen, schließlich nützt das ja auch nichts. Spaß machen die Wintermonate dennoch nur bedingt, in Bezug auf eine PV-Anlage. Ja, man macht immer noch Strom und kann diesen (dank Akku) selbst nutzen, aber es ist halt einfach weniger, als in den Sommermonaten. Da wird man ja wohl mal kurz klagen dürfen… 😉
Wettertechnisch war der Oktober im Rheinland noch relativ warm, aber auch mit einigem an Regen, also Wolken verbunden. In Summe gab es also einen tieferen Sonnenstand, kürzere Tage und relativ viele Wolken…
Bei einer Anlage mit Ost/West-Ausrichtung merkt man ab dem Herbst sehr schnell die Nachteile gegenüber einer Anlage mit voller Süd-Ausrichtung: Die Sonne steht insgesamt tiefer, was bei umliegender Verschattung (Häuser, Hügel, Bäume etc.) deutlich spürbar wird, da die Zeit für eine direkte Sonneneinstrahlung enorm kürzer wird. Zusätzlich wird dieses Zeitfenster nicht selten durch Bewölkung negativ beeinflusst.
Wenn dann die Sonne im Süden steht, ist die Ausbeute für die Ost/West-Module durch den niedrigeren Sonnenstand entsprechend reduziert. Anlagen mit reiner Süd-Ausrichtung können von der „Mittagssonne“ reichlich kWh abschöpfen, während bei den Ost/West-Modulen deutlich weniger ankommt als an Sommertagen mit einer hoch stehenden Sonne.
Genug geredet und geklagt, hier die Zahlen:
Jahr | Monat | PV-Erzeugung | Einspeisung | Netzbezug | Gesamtverbrauch | Anteil Netz | Anteil PV |
2022 | Dezember | 78,3 | 13,6 | 422,5 | 487,2 | 86,7% | 13,3% |
2023 | Januar | 95 | 30 | 321,5 | 386,5 | 83,2% | 16,8% |
2023 | Februar | 304 | 94 | 185 | 395 | 46,8% | 53,2% |
2023 | März | 468 | 296 | 133 | 450 | 30,2% | 69,8% |
2023 | April | 853 | 770 | 55 | 434 | 12,7% | 87,3% |
2023 | Mai | 1176,2 | 868,6 | 7 | 314,6 | 2,2% | 97,8% |
2023 | Juni | 1239,76 | 855,2 | 27 | 411,56 | 6,6% | 93,4% |
2023 | Juli | 968,85 | 628 | 33 | 373,85 | 8,8% | 91,2% |
2023 | August | 841,6 | 465 | 48 | 424,6 | 11,3% | 88,7% |
2023 | September | 756,35 | 406 | 28 | 378,35 | 7,4% | 92,6% |
2023 | Oktober | 360,88 | 108 | 127 | 379,88 | 33,4% | 66,6% |
Im Durchschnitt haben wir pro Tag nur noch 11,64 kWh produziert – also in etwa unseren täglichen Bedarf. Entsprechend gering war die Einspeisung ins Netz. Der stärkste Tag war der 1.10. mit ca. 25 kWh während es ab Mitte des Monats nicht wenige Tage mit weniger als 10 kWh gab, wie auch am 20.10. mit nur 3,43 kWh, dem schlechtesten Tag im Oktober 2023:
Auch im Oktober kann man wieder sehen, wie von links nach rechts, also im Monatsverlauf, die produzierte Strommenge immer weiter abnimmt – da möchte man gar nicht an die bevorstehenden Monate denken… 😉
Auflaufend haben wir nun für 2023 eine Deckung unseres Strombedarfes mit eigenem PV-Strom von ca. 75 %. Dieser Wert wird natürlich deutlich sinken in den kommenden Wochen.
Meine Theorie, dass wir die für unseren Bedarf perfekte Akkugröße haben, sehe ich im Monat Oktober bestätigt: Theoretisch haben wir am Monatsanfang unnötig Strom eingespeist, was mit einem größeren Akku vermeidbar gewesen wäre. Aber diese zusätzliche Akkukapazität hätte dann eben nur bei einer Handvoll Tagen einen positiven Effekt gehabt, also auch nur an diesen Tagen den Netzbezug (Delta aus PV-Produktion und Hausbedarf) verhindert/minimiert. Man hätte mit einem größeren Akku also wenige kWh Netzbezug verhindern können – was sehr sicher in keinem Verhältnis zu den Anschaffungskosten eines größeren Marktes steht.
Damit du den nächsten Erfahrungsbericht zu unseren PV-Erträgen nicht verpasst, kannst du dieser Beitragsserie „folgen“:
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