Ob dein Saugroboter demnächst Chinesisch lernt, dein Schulflur dich per KI-Auge strenger im Blick hat als die eigene Mutter oder du dir aus Verzweiflung eine halbe Smartwatch als Ring an den Finger gießt – die Technikwelt macht gerade mal wieder keine Gefangenen. Während iRobot finanziell im Staub liegt und US-Schultoiletten dank Sensoren zum Hochsicherheitstrakt werden, gibt es aber auch Lichtblicke für Kontrollfreaks: Von Homey-Software auf „Server-Diät“ über musikalische Smartmeter bis hin zu sympathischen Bastlern, die es vom Keller direkt in den Open-Source-Olymp geschafft haben. Schnall dich an für eine wilde Tour durch die neuesten Smart-Home-Kuriositäten und Hardware-Umbrüche!
Inhaltsverzeichnis
iRobot wohl pleite
Du hast wahrscheinlich schon gehört, dass der Staubsaugerroboter-Pionier iRobot, bekannt für seine fleißigen Roombas, jetzt selbst einen – sagen wir mal – „finanziellen Schmutzbereich“ nicht mehr wegbekommt. Das Unternehmen hat nach anhaltenden Schwierigkeiten, zu denen unter anderem zunehmender Preisdruck von billigeren Konkurrenzrobotern und zollbedingte Unsicherheiten zählten, offiziell Insolvenz nach Chapter-11-Recht in den USA angemeldet. Danach übernimmt der bisherige Hauptzulieferer aus China, Picea, das Unternehmen komplett und will so den Betrieb und die Marke retten. Kunden sollen sich um App-Funktionen, Support und Lieferung keine Sorgen machen, aber für die bisherigen Aktionäre sieht es eher nach Totalverlust aus, denn ihre Aktien werden vermutlich eingezogen und vom Markt genommen.
Kurz gesagt: Der Erfinder der smarten Bodenputzer will weiterhin putzen lassen, aber jetzt unter chinesischer Regie. iRobot will den Geschäftsbetrieb in geordnete Bahnen bringen und unter Picea-Privatbesitz weiterarbeiten, ohne am Aktienmarkt gelistet zu sein. Ob das für die Zukunft der Roombas ein saugkräftiger Neustart oder nur ein sanfter Teppichwechsel wird, bleibt abzuwarten.
Überall Augen, sogar im WC
In den USA rüsten immer mehr High Schools auf mit einer kuriosen Mischung aus KI-Überwachung: Drohnen surren über dem Pausenhof, Kameras mit Gesichtserkennung scannen die Eingänge, und in manchen WCs lauschen sensorbestückte “Halo”-Geräte nach besorgniserregenden Geräuschen, ganz so, als hätten sie einen Hitchcock-Film geschaut. Schulen wie die Beverly Hills High geben Millionen für diese High-Tech-Absicherung aus und hoffen, auf diese Weise Gewalt und Bedrohungen zu verhindern – auch wenn es kaum belastbare Daten gibt, dass das wirklich mehr Sicherheit bringt. Einige Schulleiter und ehemalige Schüler sehen das pragmatisch, andere Experten und zahlreiche Jugendliche fühlen sich eher wie in einem Überwachungspark denn in einer Lernumgebung beobachtet.
Kritiker bemängeln, dass die allgegenwärtige Überwachung nicht nur das Vertrauen zwischen Lehrkräften und Schülern untergräbt, sondern auch Fehlalarme produziert und zu unangenehmen Situationen führen kann, ohne klar zu zeigen, dass sie Leben rettet. Diskussionen über Privatsphäre, sinnvolle Einsatzgrenzen und den tatsächlichen Nutzen dieser Technologie sind in vollem Gange – und manche fragen sich, ob das Klassenzimmer bald eher wie Silicon Valley oder wie ein Sicherheitskontrollzentrum wirkt.
Homey – Dein Smart-Home jetzt auf eigener Server-Diät
Homey wagt den Schritt weg von der reinen Hardware- oder Cloud-Bindung und lässt dich die Smarthome-Software auf deinem eigenen Server laufen – sei es ein Raspberry Pi, ein NAS, ein Mac oder Windows-Rechner. Damit kannst du viele Geräte im lokalen Netz, Cloud-Dienste und Matter-kompatible Produkte verknüpfen, ganz ohne eine dedizierte Homey-Zentrale. Wenn du Funkstandards wie Zigbee oder Z-Wave brauchst, kannst du zudem die Homey Bridge anschließen, alle anderen Basis-Features sind im Self-Hosted-Server enthalten. Die Software bietet dir danach im Wesentlichen den gleichen Umfang wie die Homey Pro-Lösung: Geräteverwaltung, Automationen, Energieauswertung und Dashboards.
Nach einem kostenlosen Probemonat entscheidest du, ob du lieber monatlich 4,99 € zahlst oder eine Dauerlizenz für 149 € kaufst. Für technisch versierte Nutzer, die mehr Kontrolle über ihr Smart Home und ihre Daten wollen, ist das ein überraschend flexibler Schachzug – und erschließt Homey auch ohne teure proprietäre Hardware.
Irgendwoher kenne ich dieses Konzept der Smart-Home-Software, die auf nahezu jeder Hardware betrieben werden kann. Nur ist diese kostenlos und (meiner Meinung nach, aber ich mag da zu subjektiv sein) deutlich besser… 😉
Überschussladen direkt mit dem Smartmeter?
Bald könnte es möglich sein das Deine PV-Anlage, Wallbox oder Speicheranlage nicht mehr über eine separate Steuerbox Befehle erhält, was zu tun ist. Die Bayernwerk Netz GmbH und Power Plus Communications haben in einer Testreihe rund 1.100 Steuerbefehle direkt über das Smart-Meter-Gateway (SMGW) verschickt – ganz ohne zusätzliche Hardware – und das mit einer Erfolgsquote von fast 100 Prozent. Die Zahl der installierten Smart Meter im Netzgebiet hat sich in diesem Jahr kräftig erhöht und zeigt, dass immer mehr Haushalte mit Flexibilitäten wie Solaranlagen und Speichern ausgestattet sind. Dank eines neuen Sicherheitsprofils und dem Kommunikationsstandard EEBUS kann das Gateway künftig selbst zum Dirigenten werden. Ein Softwareupdate genügt, damit der Digital-Chef im Zähler seine neue Aufgabe ab Mitte 2026 übernehmen kann. (Quelle: pv magazin)
So schön solche Fortschritte aus technischer Sicht sein mögen, fühle ich mich aber irgendwie wohler dabei, wenn die fürs Überschussladen bspw. benötigte Logik von mir zu 100% kontrolliert werden kann, wie dies bspw. mit evcc in der Regel einfach möglich ist.
Bastelspaß: Ein DIY-Smart-Ring, den man sieht
Du wirst keinen eleganten, filigranen Smart-Ring à la Apple oder Oura bekommen, aber was dieser Bastler hingelegt hat, ist trotzdem beeindruckend: Statt selbst winzige Elektronik zu entwerfen, hat er einfach Teile aus einer alten Smartwatch recycelt und in eine Epoxid-Form gegossen – Display, Steuerplatine und USB-C-Port inklusive. Die einzige Batterie, die passte, war zu groß und wurde verworfen, also klebte er etliche kleine Akkus parallel zusammen und baute einen Schraub-„Touch-Sensor“ unter dem Display ein. Am Ende kam ein Ring heraus, der so groß ist, dass man ihn eher als Mini-Gadget am Finger-Cocktail servieren würde als als alltäglichen Schmuck, aber als DIY-Projekt verdient er definitiv Respekt. hackster.io
Trotz seiner unförmigen Größe zeigt dieser DIY-Smart-Ring, wie man mit Epoxidharz, ein paar geborgenen Komponenten und ein bisschen Kreativität ein tragbares Elektronikstück bauen kann, das ganz klar nicht für den Alltag gedacht ist, aber definitiv cool aussieht und Spaß macht – selbst wenn er mehr nach „Prototyp“ als „Praktisch“ riecht.
Vom Bastelkeller zum offiziellen ESPHome-Partner
Du lernst hier den smarten Neuzugang bei der Open Home Foundation kennen: Apollo Automation – ein kleines Team aus Versailles, Kentucky, das aus dem Keller heraus angefangen hat, Sensoren zu bauen und sich mittlerweile als offizieller kommerzieller Partner etabliert hat. Sie werden nun gemeinsam mit der Foundation die ersten offiziellen ESPHome-Hardware-Produkte entwickeln und einen Großteil der Gewinne wieder zurück in die Community stecken. Dabei bleiben sie ihrer Philosophie treu: alles lokal steuerbar, keine Cloud-Abhängigkeiten, und weiter coole Apollo-Geräte (z. B. multisensorische Teile und festliche H-2-Ornamente) bauen, die sich prima in Home Assistant integrieren lassen.
Das Team stellt sich als sympathische Truppe vor – inklusive einem deutschen Schäferhund namens Apollo als Namensgeber für die Firma – und betont, wie sehr ESPHome und Home Assistant ihnen den Start ermöglicht haben. Als Partner wollen sie nicht nur Geld beisteuern, sondern auch inspirierende Hardware und Motivation für andere Entwickler liefern, damit das Open-Source-Smart-Home-Ökosystem weiter wächst.
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